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Junge Frauen lassen sich immer seltener die klassische Antibabypille verschreiben
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Junge Frauen lassen sich immer seltener die klassische Antibabypille verschreiben

Frau überlegt ob sie mit der klassischen Antibabypille verhüten soll

Die Antibabypille revolutionierte die Empfängnisverhütung und galt lange Zeit als das Verhütungsmittel vor Schwangerschaften schlechthin. Sie avancierte zum Lifestyle-Produkt, das Frauen auch bei Hautproblemen und Menstruationsbeschwerden verschrieben wird. Aber die Verordnungszahlen der klassischen Pille sind rückläufig – vor allem, weil es risikoärmere Alternativen gibt.

Mehr Bewusstsein für die Nebenwirkungen der Antibabypille

Immer weniger Mädchen und junge Frauen greifen zur Pille als Verhütungsmittel. Laut Dr. Eike Eymers, Ärztin im Stab Medizin des AOK-Bundesverbandes ist ein Grund für den insgesamt rückläufigen Trend bei der Pillenverordnung ein gestiegenes Bewusstsein dafür, dass „die Pille kein Lifestyle-Präparat ist, sondern dass damit in den Hormonhaushalt eingegriffen wird.“ Das kann unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen. Die Frauen erkennen, dass die klassische Pille, ein Kontrazeptiva, das Risiko von Thrombosen und Embolien erhöht. Und immer mehr wissen, dass es Alternativen zur normalen Pille als Kombinationspräparat gibt.

Minipille als Alternative zur klassischen Pille

Die sogenannte Minipille ist ein Gestagen-Monopräparat, das zuverlässig vor Schwangerschaften schützt, aber zugleich ein geringeres Thrombose- und Embolie-Risiko für Frauen birgt. Dr. Eike Eymers beschreibt das neue Präparat wie folgt: „Monopräparate, die auch als Minipille bezeichnet werden, enthalten nur das Hormon Gestagen. In diesem Falle handelt es sich um Drospirenon.“ Das neue Präparat hat sogar einen hohen Pearl-Index von 0.73, was einen sehr guten Schutz bedeutet. Studien belegen das niedrigere Risikopotenzial gegenüber kombinierten oralen Kontrazeptiva, wie der normalen Pille.

Immernoch wird zu oft die klassische, risikoreichere Pille verschrieben

Von 2010 bis 2021 sank der Anteil der verschriebenen Pillen laut GKV-Verordnungsdaten um 14 Prozent. 2021 waren immer noch 48,2 Prozent der Präparate solche mit einem erhöhten Risiko, obwohl es Langzeitstudien gibt, die dieses Risiko sogar belegen. Das gilt besonders für Mädchen und Frauen, die ein erhöhtes Grundrisiko haben, weil sie rauchen oder übergewichtig sind. Diese Frauen sollten sich unbedingt risikoärmere Gestagen-Präparate wie Levonorgestrel verschreiben lassen.

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Ärzt*innen haben in den letzten 10 Jahren zwar mehr risikoärmere Minipillen verschrieben, aber die Verschiebung sei sehr gering. Eine detaillierte Auswertung der verordneten Wirkstoffe ergab, dass der Anteil an Dienogest-Präparaten von 2020 zu 2021 nur um 1 Prozent sank. Und das, obwohl das Risiko dieses Wirkstoffes, wie auch das des Wirkstoffes Chlormadinon, laut Dr. Eymers „in Kombination mit dem Östrogen Ethinylestradiol um das 1,6-fache erhöht ist“. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät bei Risiko-Patientinnen von der Einnahme der normalen Pille ab.

Junge Frauen sollten sich über die Risiken aufklären lassen

Dr. Eymers rät jungen Frauen und Mädchen, die sich das erste Mal die Pille verschreiben lassen wollen, sich von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt über die Risiken und Symptome eines oralen Kontrazeptivums aufklären lassen. Und wenn möglich zu einer Minipille zugreifen. Frauen, die schon lange mit der Pille verhüten, sollten bei Anzeichen von Embolien oder Thrombose sofort zum Arzt oder zur Ärztin gehen.


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