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Nymphomanin – wann bist du als Frau sexsüchtig?
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Nymphomanin – wann bist du als Frau sexsüchtig?

Nymphomanin beim Sex

Sie begegnet uns in vielen Filmen, Büchern und Serien … Eine Frau, die IMMER Lust auf Sex hat und deren „Appetit“ scheinbar unstillbar ist – kurzum: eine „Nymphomanin“! 

Was wie ein sehr feuchter Männertraum klingt, ist in Wirklichkeit kein Segen, sondern ein Fluch für betroffene Frauen (und deren Partner oder Partnerinnen). Aber wann gilt eine Frau als süchtig nach Sex oder nymphoman? Wir haben dir alle wichtigen Infos zusammengefasst!

Was ist Nymphomanie? 

Nymphomanie ist ein Begriff, der sich aus den griechischen Wörtern „nymphe”, auf Deutsch „Braut”, und „mania”, auf Deutsch „Wahnsinn”, zusammensetzt. Heute wird diese Bezeichnung klischeehaft für eine hohe Libido von Frauen verwendet. Das Phänomen „Nymphomanie” ist negativ behaftet und wertet die ausgeprägte weibliche Lust auf Sex ab!

Hinzu kommt, dass der Begriff von Psycholog*innen und Ärzt*innen nicht für das krankhafte Verlangen nach Geschlechtsverkehr benutzt wird. Heute werden die Begriffe „Sexsucht” oder „Hypersexualität” bei Frauen verwendet. Und diese Phänomene treten nicht nur bei Teenagerinnen und jungen Frauen auf: Sexsucht kann auch Frauen in den Wechseljahren betreffen.

Sexsüchtige Frau hat Sex
Wenn Sex den Alltag einer Frau bestimmt, ist sie sexsüchtig (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Die gesteigerte Lust auf Sex mit deinem Freund, deiner Freundin oder auch wechselnden Partnern und Partnerinnen bedeutet nicht gleich, dass du sexsüchtig bist! Wenn dich dein Verlangen nach Geschlechtsverkehr allerdings im Alltag einschränkt, du zwar viel Sex hast, aber nie zum Höhepunkt kommst und dein Gegenüber scheinbar „Schuld” daran ist, dann kann eine Sexsucht dahinterstecken. 

Hypersexualität bei Frauen ist eine Suchterkrankung

Hypersexualität oder Nymphomanie ist eine Suchterkrankung, auch wenn sie schwer mit Alkohol- oder Drogensucht vergleichbar ist. Wenn du als Frau sexsüchtig bist, bist du zwanghaft auf der Suche nach dem nächsten „Kick” in Form von Geschlechtsverkehr. Der Auslöser dafür kann in deiner Entwicklung, deiner Kindheit oder in deiner individuellen Veranlagung liegen. 

Innere, ungelöste Konflikte mit dir selbst oder in deiner Beziehung, traumatische Erlebnisse, Verlustängste, ein großes unerfülltes Nähebedürfnis oder ein geringes Selbstwertgefühl können der Ursprung dieser Suchterkrankung sein. 

Aber wie unterscheiden sich Promiskuität, also die Lust auf Geschlechtsverkehr mit vielen (wechselnden) Partnern, und Nymphomanie?

Symptome von Sexsucht bei Frauen

Der Unterschied zwischen einer  „normalen” und  „krankhaften” Lust auf Sexualität mit anderen Menschen lässt sich nicht so leicht erkennen. Entscheidend dabei ist, ob dein Verlangen nach körperlicher Liebe eine Ersatzbefriedigung darstellt oder es wirklich genussvoll ist. Auch wenn die Definition schwierig ist, gibt es recht eindeutige Symptome, die auf eine Hypersexualität hindeuten. 

Nymphomanische Frauen befriedigen sich meist mehrmals täglich selbst und konsumieren gegebenenfalls täglich stundenlang Pornofilme. Zudem haben „sexbesessene” Frauen häufig wechselnde Sexpartner*innen, mit denen sie allerdings emotionale Nähe und Intimität vermeiden. Dein Sexleben als „Nymphomanin“ findet auf der reinen körperlichen Ebene statt und romantische Gefühle sind dir unheimlich. Wenn Sex für dich wie eine Belohnung wirkt und lediglich zu deiner Aufheiterung da ist, kannst du davon ausgehen, dass du sexsüchtig bist.

Mann hat Sex mit Nymphomanin
Nymphomanische Frauen suchen ständig neue Sexkontakte, um ihre Lust zu befriedigen (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Viele hypersexuelle Frauen nutzen auf ihrer Suche nach immer neuen Sexkontakten verschiedene Online-Sexportale, die teilweise Kategorien wie  „‘Nymphomanin’ sucht Mann” im Angebot haben. Häufig wechselnde Geschlechtspartner erhöhen das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Als sexsüchtiger Mensch verlierst du die Kontrolle über dein Sexleben und „konsumierst” körperliche Nähe, ohne dabei wirkliche Befriedigung oder Orgasmen zu erleben

Private Kontakte, dein Job oder auch deine Partnerschaft können unter deiner Sucht leiden und deine Sexpraktiken müssen immer härter und ausgefallener werden, um dich zu erregen. Nimmt die Intensität deiner sexuellen Handlungen zu, ohne dass du dabei „Erlösung” erlebst? Dann befindest du dich meistens in einer Abwärtsspirale, die dein Lustempfinden dauerhaft negativ beeinflussen kann. 

Aber auch Persönlichkeitsveränderungen, die du vielleicht recht spät erst bemerkst, können Symptome einer zwanghaften Sexualität sein. Jenny, eine Betroffene, erzählt über ihren Leidensdruck: „Es gibt Momente, in denen ich richtig scharf bin. Und wenn ich dann nichts dagegen tue, werde ich verrückt. (…) Wenn wir die Chance hätten, den ganzen Tag in Sexclubs zu verbringen, würden wir das machen!”

Einen der besten Einblicke in die Lebens- und Leidensgeschichte von Betroffenen gibt der  „Nymphomanin“-Film  „Nymphomaniac”, in dem die Protagonistin von den Problemen in ihrem Leben mit Sexsucht berichtet. 

Nymphomanie und Beziehung? So ist es mit einer sexsüchtigen Frau

Eine sexbesessene und nimmersatte Frau oder Freundin zu Hause zu haben, klingt nach einem waschechten Männertraum, mit dem man vor den Kumpels schon mal angeben kann. Eine Partnerin zu haben, die IMMER Lust hat, ist schließlich ein  „gutes Zeichen” und zeugt von jeder Menge Kompetenz im Bett … Die Realität sieht für Partner (und Partnerinnen) sexsüchtiger Frauen jedoch anders aus!

Die Sexsucht der Partnerin ist alles andere als ein Traum: Sie kann zu großen Beziehungsproblemen und letztendlich zu einer Trennung führen. Während der betroffene Part der Partnerschaft ihrem unstillbaren Verlangen leidet, kämpft der andere Part mit Leistungsdruck und dem Gefühl, nie  „genug” zu sein. Kommen noch fehlende emotionale Nähe und der Verlust von zwischenmenschlicher Intimität dazu, wird die Beziehung zu einer Belastungsprobe. 

Auf Knopfdruck Sex haben zu müssen und am Ende die Bedürfnisse der Freundin doch nicht befriedigen zu können, stellt auf Dauer ein Problem für das Selbstwertgefühl des Partners dar. Hinzu kommt, dass betroffene Frauen sich zwanghaft immer neue Sexualpartner*innen suchen, um Erleichterung zu verspüren. Nimmt der Mann dies als Fremdgehen oder Betrug wahr, sind emotionale Verletzungen, Streit und Trennung vorprogrammiert. 

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Für Männer, die eine  „Nymphomanin“ kennenlernen, wird der vermeintliche „Jackpot” schnell zur Zerreißprobe für die Beziehung, das eigene Ego und die eigene sexuelle Belastbarkeit – eine Grenzerfahrung par exellence! Und auch für betroffene Frauen ist der zwanghafte Trieb eine Verhaltenssucht, die meist ohne Therapie nicht zu bewältigen ist. 

Was können Frauen gegen ihre Sexsucht tun?

Wenn du deinen ausgeprägten Sexualtrieb und deinen Sexkonsum bereits kritisch hinterfragst, hast du den ersten Schritt zur Heilung bereits getan. Akzeptanz spielt auf deinem Weg aus der Sexsucht eine wichtige Rolle. Du hast das Problem erkannt und möchtest etwas dagegen tun, damit du weder dir noch deinem Partner oder deiner Partnerin mit deinem Suchtverhalten (weiterhin) schadest. 

Du solltest bereits beim kleinsten Bauchgefühl genauer hinsehen und hinfühlen: Frage dich, ob du wirklich Spaß am Ausleben deiner hohen Libido hast oder ob sie vielmehr ein Stressfaktor für dich ist. Wenn Letzteres der Fall ist, akzeptiere diesen Fakt und suche dir professionelle Hilfe. Leider ist das Netzwerk und die Auswahl an spezialisierten Therapeuten und Therapeutinnen für Frauen mit einer Sucht nach Sex nicht besonders groß. Es ist also nicht so leicht, zeitnah einen Termin zu ergattern. 

Sexsucht bei Frauen Ursache
Viele Nymphomaninnen versuchen, ihr Problem durch eine Psychotherapie in den Griff zu bekommen (Foto: Photographee.eu – Shutterstock.com)

Für Nymphomanie gibt es nie nur eine einzige Ursache und damit auch nicht nur eine Therapieform, die auf alle betroffenen Frauen angewendet werden kann. So individuell, wie die Ausprägung ist, ist auch der Ursprung der Sucht. Eine Psychotherapie, die verschiedene Lebens- und Familienthemen bearbeitet, ist meist das erste Mittel der Wahl. Auch eine gezielte Verhaltenstherapie kann betroffenen Frauen helfen. 

Wichtig dabei ist, herauszufinden, welche Rolle Sex als Suchtmittel wirklich spielt und wie du als Betroffene deine Emotionen annehmen und aushalten kannst. Weitere Ziele sind die Steigerung deines Selbstbewusstseins und positive Selbsterfahrungen mit dir und deinem Körper. 

Unbehandelt hat die Hypersexualität nachhaltige Folgen für nymphomanische Frauen. Der Meinung ist auch der Mediziner Peter Saddington: „Wenn Sexsüchtige ihre Sucht ausleben, gewöhnt sich das Gehirn an den hohen Dopaminspiegel – und will mehr. Viele Süchtige erfahren eine Art Eskalation, suchen dann immer mehr extremere Formen des Sex, um das Dopaminlevel halten zu können.”

Als sexsüchtige Frau musst du wieder lernen, eine positive Verbindung zu dir selbst aufzubauen, um wieder gesunde Partnerschaften zu anderen Menschen zu führen. Eine Therapie hat NICHT das Ziel, deine Libido zu unterdrücken oder dein Sexleben auf Eis zu legen! Im Gegenteil: Du lernst, wie du wieder genussvoll mit anderen und dir selbst Spaß im Bett haben kannst und wieder eine gesunde befriedigende Sexualität genießt. 

Hilfe für Nymphomaninnen 

„Nymphomaninnen” finden besonders in akuten Situationen Hilfe bei den Anonymen Sexsüchtigen und bei Sex and Love Addicts Anonymous oder lass dich von einer Suchtberatungsstelle in deiner Nähe beraten. Auch wenn das Angebot für sexsüchtige Frauen (noch) klein ist, sind Selbsthilfegruppen bereits eine sehr wertvolle begleitende Möglichkeit, sich auszutauschen und die Sexsucht in den Griff zu bekommen. „Nymphomaninnen” treffen sich hier zu regelmäßigen Gesprächsrunden, die meist therapeutisch begleitet werden. 


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