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Rachenkrebs durch Oralsex: Studie warnt vor Epidemie
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Rachenkrebs durch Oralsex: Studie warnt vor Epidemie

Rachenkrebs durch Oralsex

Sie sind eigentlich der Auslöser für Gebärmutterhalskrebs, doch nun schlagen britische Forscher Alarm: Denn HPV löse fast epidemieartig Rachenkrebs aus. Die Viren können vor allem durch Oralsex übertragen werden.

Neunmal höheres Krebs-Risiko durch wechselnde Partner

Eine neue britische Studie will herausgefunden haben, dass HPV, also Humane Papillomviren, zu einem starken Anstieg von Oropharynxkrebs geführt haben. Dieser betrifft den Bereich der Mandeln und des Rachens. Laut Experten soll ungeschützter Oralsex geradezu für eine Kehlkopfkrebs-Epidemie in Großbritannien und den USA verantwortlich sein.

Laut Dr. Hisham Mehanna, Direktor für Kopf- und Halsstudien an der britischen Universität Birmingham, hätten Menschen mit mehreren bzw. häufig wechselnden Partnern ein fast neunmal höheres Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken. In den USA und Großbritannien soll besagter Rachenkrebs mittlerweile häufiger vorkommen als Gebärmutterhalskrebs, für den HPV normalerweise verantwortlich sind.

Gegenüber „The Conversation“ sagte Dr. Mehanna: „In den letzten zwei Jahrzehnten gab es im Westen einen rapiden Anstieg von Kehlkopfkrebs, der von einigen als Epidemie bezeichnet wird. HPV wird sexuell übertragen. Für Oropharynxkrebs ist der Hauptrisikofaktor die Anzahl lebenslanger Sexualpartner, insbesondere Oralsex.“

Hohe Zahl an Neuerkrankungen auch in Deutschland

Laut National Health Service, dem staatlichen Gesundheitssystem Großbritanniens, wird jedes Jahr bei etwa 8.300 Menschen Kehlkopfkrebs diagnostiziert, was etwa 1 von 50 Krebserkrankungen entspricht. Dabei traten mehr als zwei von drei Fällen bei Erwachsenen im Alter von über 55 Jahren auf. Nur 12,5 % der Betroffenen sind jünger als 50 Jahre.

In Deutschland ist die Zahl der Neuerkrankungen sogar höher als in Großbritannien: Hierzulande verzeichnete das Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2019 bei Frauen 4470 Neuerkrankungen und 9634 bei Männern, wobei laut RKI Männer häufiger und im Durchschnitt zwei bis drei Jahre früher erkranken als Frauen.

HPV sogar gefährlicher als Rauchen

Ärzte sind sich einig, dass Oralsex der größte Risikofaktor für die Entstehung von Kehlkopfkrebs sei – und das, obwohl Rauchen immer als Hauptursache genannt wird. Doch laut Experten ist das Krebs-Risiko bei Oralsex durch die Humanen Papillomviren sogar deutlich höher als durch Rauchen, Alkoholkonsum oder ungesunde Ernährung.

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Sex-Fasten

HPV ist ein weit verbreitetes Virus, das durch vaginalen, analen und oralen Sex übertragen werden kann. Es gibt zwar einen Impfstoff gegen HPV, der zu mehr als 80 Prozent wirksam sein soll, allerdings nur gegen einige HPV-Stämme.

Denn bisher sind mehr als 200 Virustypen bekannt. Dabei können verschiedene Typen unterschiedliche Erkrankungen auslösen. So sind HP-Viren zum Beispiel Auslöser von Feigwarzen im Genitalbereich und maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebsarten an Vulva, Vagina, Anus, Penis, Mund- und Rachenbereich beteiligt.

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Sexualität, also geschützter Geschlechts- und Oralverkehr sowie regelmäßige Tests sind unabdingbar.


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