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Ein Hauch von Lust: Atemluft verrät, ob man sexuell erregt ist
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Ein Hauch von Lust: Atemluft verrät, ob man sexuell erregt ist

Atemluft verrät ob man sexuell erregt ist

Sexuelle Erregung lässt sich nur schwer verheimlichen, denn der Körper sendet ganz eindeutige Signale: Erweiterte Pupillen, schneller Herzschlag und stark durchblutete Genitalien sind einige davon. Laut einer internationalen Studie gibt es aber anscheinend ein weiteres Indiz für Erregung und Lust.

Bei Erregung mehr Sauerstoff in den Genitalien

Im Research Laboratory on Human Sexuality, kurz SexLab, an der Universität Porto wurden zwölf Männern und zwölf Frauen zufällige Filmclips vorgespielt: eine Natur-Reisedokumentation, ein Horrorfilm, ein Fußballspiel und ein Erotikclip. Währenddessen wurde kontinuierlich der Atem der Proband*innen auf flüchtige organische Verbindungen analysiert. Zusätzlich wurde die Temperatur der Genitalien gemessen, um die sexuelle Erregung zu ermitteln.

Die Analyse ergab, dass beim Start des Erotikfilms die Menge unterschiedlicher flüchtiger, organischer Verbindung im Atem der erregten Teilnehmenden anstieg und andere Verbindungen schnell abnahmen. Die Konzentration an CO2 und Isopren in der Atemluft sank. Laut Nijing Wang, Erstautorin der Studie, liegt das daran, dass die Genitalien stärker durchblutet werden und weniger für Lunge und Muskeln übrig bleibt. 

Glückshormone im Atem

Bei den männlichen Probanden wurde Phenol, Kresol und Indol im Atem gefunden, die typische Indikatoren für sexuelle Erregung sind. Sie entstehen beim Abbau der Aminosäuren Tryptophan (Vorläufersubstanz des Neurotransmitters Serotonin) und Tyrosin. Der Körper macht daraus Dopamin und Noradrenalin, die Menschen bei sexueller Erregung in einen euphorischen Zustand versetzen und eine wichtige Rolle bei erotischen Gefühlen spielen. Bei einer Studienteilnehmerin war Dopamin, also das Glückshormon, sogar im Atem nachweisbar. 

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Giovanni Pugliese, Postdoc am Max-Planck-Institut für Chemie, bezeichnet die Analyse-Ergebnisse bei Männern eindeutiger als bei Frauen – was daran liegen kann, dass einige Frauen vom gezeigten Erotikfilm nicht erregt waren. Bei den Probandinnen war nicht der gleiche Anstieg der flüchtigen Substanzen wie bei den Probanden zu verzeichnen. Die Forscher planen, ihre Studie mit mehr Teilnehmer*innen erneut durchzuführen und so die Ergebnisse zu verbessern. 

Sexuelle Funktionsstörungen können besser ermittelt werden

Pedro Nobre, Wissenschaftler der Universität Porto in Portugal, sieht einen weiteren Vorteil für die Medizin: „Die Möglichkeit, die sexuelle Erregung eines Menschen über seinen Atmen nicht-invasiv festzustellen, würde für Sexualstudien einen großen Fortschritt bringen“. Statt wie bisher Sensoren im Intimbereich der Proband*innen zur Analyse der Erregung zu verwenden, könnte das künftig über eine Atemanalyse passieren. Das hilft unter anderem bei der Erkenntnisgewinnung hinsichtlich sexueller Funktionsstörungen. 


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