Im Alter keine Lust mehr auf Sex? Von wegen! Eine neue Umfrage mit Teilnehmer*innen aus ganz Europa verweist diese weit verbreitete Annahme endgültig in den Bereich der Fabeln. Was allerdings gezeigt werden konnte: Sex ab 50 ist anders als in jungen Jahren.
Sex im Alter vs. Sex in jungen Jahren: Gibt es Unterschiede?
Die Lebensjahre zwischen 20 und 30 gelten gemeinhin als die sexuelle Blütezeit. Jung, experimentierfreudig und stets auf der Suche nach neuen erotischen Erfahrungen.
Unser Sexleben könnte also kaum besser sein als in dieser Zeit. Zumindest besser als im Alter – oder?
Weit gefehlt! Eine neue von Censuswide im Auftrag des schwedischen Sextoyherstellers LELO durchgeführte Umfrage unter 7.000 Frauen und Männern ab 50 in ganz Europa lieferte verblüffende Ergebnisse. Ergebnisse, die ein anderes Bild von Sex im Alter zeichnen als bisher gedacht.
So gaben von den Umfrageteilnehmer*innen ganze 37 % an, dass sich ihr Sexleben jetzt, wo sie älter geworden sind, im Vergleich zu früher verbessert hat. Zudem sagten 16 %, dass ihr Sexualtrieb zugenommen hat und im gehobenen Alter größer ist als noch in der Jugend.
Dass ab 50 die Sexlust dem Sexfrust weicht, scheint also ein weit verbreiteter Irrglaube zu sein. Eines steht für den Großteil (71 %) der Befragten dennoch fest: Der Sex verändert sich, wenn man älter geworden ist. Veränderung, die mit sexueller Unlust allerdings rein gar nichts zu tun hat.
20 % der Älteren haben jede Woche Sex – und sind sehr experimentierfreudig
Aber nicht nur die Qualität des Sexlebens ist bei vielen Best-Ager*innen gestiegen. Auch was die Häufigkeit des sexuellen Verkehrs angeht, müssen sie sich nicht vor Jüngeren verstecken.
In konkreten Zahlen heißt das: Jede und jeder Fünfte ab 50 bringt mindestens einmal pro Woche die Laken ordentlich zum Glühen, jede und jeder Zehnte sogar dreimal.
Und zwar am liebsten im Schlafzimmer (84%), gefolgt vom Wohnzimmer (53 %) und Badezimmer (43 %).
Hinzu kommt, dass ganze 55 % der Frauen und Männer ab 50 beim Sex Experimenten aufgeschlossener gegenüberstehen als früherer und 42 % abenteuerlustiger geworden sind. Möglicher Grund: Erst im Alter hat man zu sich selbst gefunden, ist mit sich im Reinen, erfahrener und weniger schüchtern.
Kein Wunder also, dass Ältere auch gerne neue Sexstellungenn ausprobieren. Neben den Klassikern wie Missionarsstellung, Löffelchenstellung oder Doggy-Style stehen vor allem Schubkarre (13 %), Reverse Cowgirl (12 %) und Scissoring (12 %) hoch im Kurs.
Im Übrigen bestätigen auch viele deutschen Teilnehmer*innen ab 50, dass sich ihr Sexleben im Vergleich zu früher zum Positiven verändert hat.
So geben 44 % von ihnen an, jetzt deutlich lieber neue Sexstellungen auszuprobieren als in jungen Jahren. 42 % wiederum sprechen von einem Anstieg ihrer Abenteuerlust.
Aber was mag der Grund dafür sein?
Womöglich die gestiegene Zahl freier Kapazitäten im Alter. Denn gefragt nach den größten zeitlichen Lustkillern ist – wie nicht anders zu erwarten – die mit Abstand häufigste Antwort „die Arbeit” (40 %), gefolgt von „Müdigkeit” (30 %) und „gesundheitliche Einschränkungen” (28 %).
Sextoys stehen bei über 50-jährigen weniger hoch im Kurs
Experimentierfreude ja, aber ohne die Verwendung von Sextoys. Denn die kleinen, handlichen Lustbringer sind bei Best-Ager*innen eher nicht so gefragt.
Gerade einmal 23 % der Umfrageteilnehmer*innen hält sie für einen wesentlichen Bestandteil des eigenen Sexuallebens.
Es ist also nicht weiter erstaunlich, dass ganze 45 % kein Sexspielzeug ins Liebesleben integrieren. Und das, obwohl hinlänglich bekannt ist, dass Frauen durch die Benutzung von Vibratoren leichter zum Orgasmus kommen.
Auf der anderen Seite nutzen den Umfrageergebnissen zufolge aber immerhin auch 55 % ab und an ein Sextoy.
Hierbei ist mit 70 % der Vibrator besonders beliebt. Mit deutlichem Abstand dahinter folgt der Dildo mit 49 %.
